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In der Ausstellung zeige ich eine Decke, einen Umhang, meiner Großmutter Anna.

Es ist ein Geschenk welches der Bergbauer Josef, mein Großvater, etwa vor 90 Jahren für seine immer frierende, kränkliche Frau für die Kirchenbesuche gekauft hat. Ich stelle mir den Bauer Josef vor, wie er vom Bergdorf in die Stadt fährt und diesen Umhang kauft, nicht einen einfachen aus Wolle, sondern aus Wolle und Seide. Dieser Luxus ist nicht beherrscht von einem „Bedürfnis ohne Bedürfnis“. Den Begriff Luxese gab es damals noch nicht und ich kann dieses Wort sehr gut in Verbindung mit diesem Umhang bringen für das damals asketisch, religiös geprägte Leben von Anna.  Dieser Umhang war zur damaligen Zeit für einen reichen Kaufmann oder Fabrikanten kein Luxus, für einen Bergbauer sicher schon, er konnte sich aber diesen Kauf leisten.

Luxus ist das was über das Notwendige hinaus geht. Das Wort Luxese ist ein Kompromiß,  sensibilisiert das Konsumverhaltens, es hinterläßt aber ein bitteres Gefühl, das Gefühl, daß man ein Luxese-Leben nur führen kann, wenn man es sich auch leisten kann.

Mit meiner Arbeit zeige ich den Weg, die Metamorphose von Annas Umhang zu mir bis in diese Ausstellung.

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 © 2019 by Marianna Gostner. Proudly created with Wix.com

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